Lidija Dimkovska
Lidija Dimkovska (*1971, Mazedonien)
verbrachte ihre Kindheit bei ihren Großeltern im Dörfchen Slegovo, kehrte aber
später in ihre Geburtsstadt Skopje zurück und studierte dort Vergleichende
Literaturwissenschaft. Nach ihrem Studium zog die Autorin nach Rumänien, wo sie
an der Bukarester Universität Mazedonische Sprache und Literatur lehrte und
gleichzeitig in Rumänischer Literatur promovierte. Bereits während ihrer
Studienzeit verfasste Dimkovska zahlreiche Gedichte, die durch die Kombination
von surrealer Skurrilität und einer scharfsinnigen Analyse der modernen
osteuropäischen Gesellschaft überraschten. Der Roman „Skriena kamera“ schildert
die Geschichte dreier Künstler, die es in die Fremde verschlagen hat, und
verarbeitet damit die eigene Erfahrung der Entwurzelung durch häufige
Ortswechsel. Auf humoristische Weise werden in dem Roman kulturelle und
geschlechtliche Identitäten kritisch durchleuchtet.
Dimkovska
erhielt mehrere Preise für ihr Werk. Unter anderem bekam sie 2005 für „Skriena
kamera“ den Preis für die beste Prosaveröffentlichung des Jahres vom
mazedonischen Schriftstellerverband. Für die rumänische Ausgabe von
„Meta-spanzurare de meta-tei“ (2001; Ü: Meta-Erhängung an einer Meta-Linde)
erhielt sie 2002 den Literaturpreis „Poesis“ und 2009 den „Hubert-Burda-Preis
für junge osteuropäische Lyrik“.
Ihr Essay schildert die persönliche Verortung von Europa auch dank einer Schokoladenfabrik:
Mein Europa
In meiner Kindheit hatte ich ein Mantra, das ich immer dann
aufsagte, wenn ich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte. Und so lautete
es: „Madžari ist in Gazi Baba, Gazi Baba ist in Skopje, Skopje ist in
Makedonien, Makedonien ist in Jugoslawien, Jugoslawien ist in Europa, Europa
ist in der Welt, die Welt ist auf dem Erdball“. Ich konnte es minutenlang
wiederholen, aber ich kann mich nicht erinnern, ob ich mich danach besser
fühlte oder nicht. Als ich es einer Freundin vorsagte, die jünger war als ich,
rief sie: „Nein, Europa ist nicht in der Welt, Europa ist in Skopje!“ Sie hatte
recht: „Europa“ war und ist noch immer der Name einer Schokoladen- und Bonbonfabrik
in Skopje, deren Neujahrspäckchen uns nicht der Weihnachtsmann nach Hause
brachte, sondern unsere Eltern von der Arbeit, denn die sozialistischen
Gewerkschaften bezahlten dafür. Eine Fabrik, in die man uns Kinder beim Schulausflug
führte, damit wir sahen, wie Schokolade hergestellt wird. Süßere Erinnerungen
an die Grundschule als einen Besuch in einer Schokoladenfabrik kann man nicht
haben. Den Namen „Europa“ verbanden wir gänzlich mit eben dieser Fabrik, und nur
dann, wenn ich mein geographisches Mantra aufsagte, wurde mir bewusst, dass
Europa eigentlich der Kontinent war, auf dem ich lebte. Ich erinnere mich, dass
einer der ersten Gedanken, die mir 1991 durch den Kopf gingen, als Makedonien
sich von Jugoslawien trennte, war, dass ich von jetzt an nicht mehr würde sagen
können „Makedonien ist in Jugoslawien, Jugoslawien ist in Europa“, sondern dass
es direkt „Makedonien ist in Europa“ heißen musste. Meine Freundin aus Kindertagen
hätte sicher zu mir gesagt „Nein, Europa ist in Makedonien“, aber wir waren
schon groß, und der Krieg im früheren Jugoslawien nahm seinen unrühmlichen Lauf.
Heute stellt die Schokoladen- und Bonbonfabrik „Europa“ neue, moderne Produkte
her, gleichzeitig aber vertreibt sie auch dieselben Süßigkeiten wie früher, die
heute bereits retro sind, sowohl unter ihren alten als auch unter neuen Namen: European
Cherry, Kyrilliza, Krem Bananen, Adria-Neapolitaner usw. Das makedonische
Alphabet ist die Kyrilliza, die Adria ist nicht mehr „unser“ Meer, wie es alle
Jugoslawen nannten, sie ist sogar noch weiter entfernt als die Ägäis, European
Cherry dagegen ist immer noch das schmackhafteste Produkt von „Europa“, und Krem
Bananen sind ein Andenken aus der Kindheit.
Der Name Europa wurde auf dem Balkan zur absoluten
Bezeichnung für die Europäische Union, und auch wenn „Europa“ in Makedonien
ist, ist Makedonien eigentlich nicht in Europa. Ob ein Europa auch ohne
Europäische Union existieren würde? Oder ist die Identifikation so stark
geworden, dass man, wenn man von Europa spricht, eigentlich an die EU denkt,
und wenn man über die EU spricht eigentlich nicht mehr an einen konkreten Raum
denkt, sondern an politische und wirtschaftliche (Miss-)Verhältnisse? Und überhaupt
ist es ziemlich schwer, im Juli über Europa zu schreiben, wenn draußen die
Sonne herunterbrennt, die Tomaten im Garten reifen und meine Tochter die
letzten Johannisbeeren pflückt. Leichter ist es, an einem kalten Tag über
Europa zu schreiben, wenn draußen peitschender Regen fällt oder Schnee die
Straßen zuweht und der Himmel wie graue Wolle ist, die sich über das Leben legt.
Sommer, Wärme und Gelassenheit locken uns zu den europäischen Meeren, zu den
angenehmen sommerlichen Lüftchen Spaniens, Italiens, Griechenlands, zu den
frischen skandinavischen Nächten, zur Klassik Europas. Es fällt mir leichter,
über Europa zu schreiben, wenn das Wetter schlecht ist und den Raum mit
Verzagtheit füllt, mit Antriebslosigkeit und sogar Depression. Diese Zustände
von Pessimismus scheinen in diesem Augenblick die wahren Zustände der EU zu
sein. Daher der zornige Ausdruck auf den Gesichtern der kroatischen Gemüse- und
Obstverkäufer am Tag des kroatischen EU-Beitritts, daher der Skeptizismus der
europäischen Abgeordneten, ob der Euro überleben wird. Glaubt überhaupt noch
jemand an die Europäische Union? Und an Europa?
Aus Makedonien zog ich nach Rumänien um, als Rumänien gerade
die dramatischste Phase seiner Transition durchmachte. Jahre später, als ich
wieder nach Rumänien kam, war es schon in der Europäischen Union, und von der
Fassade der Fakultät für Architektur war das Grafitto verschwunden, das dort
seit 1989 gestanden hatte: Die Monarchie wird Rumänien retten. Rumänien
brauchte keine Monarchie mehr, es scheint, als hätte die Europäische Union es gerettet,
aber immer noch weiß man nicht mit Sicherheit wovor. Im Jahr 2001 übersiedelte
ich nach Slowenien, in dem wortwörtlich der Wohlstand blühte. Einige Jahre
später trat es der Europäischen Union bei. Abgesehen vom Preisanstieg, sobald
der Tolar dem Euro wich, gab es keine dramatischen Augenblicke. Bis zur globalen
Krise konnte ich mich nur darüber wundern, wenn ich von jemandem hörte, der
dachte, er sei arm, nur weil er kein Geld für ein neues Auto oder eine
exotische Reise hatte. Ich war es gewohnt, Armut mit Hunger zu verbinden, mit einem
leeren Kühlschrank, mit einem Heim ohne Kühlschrank, mit einem Menschen ohne Heim.
Humanitäre Organisationen sammelten unermüdlich Geld für die Kinder in Afrika,
in Bosnien, und es gab so gut wie keinen Slowenen, der nicht eine SMS
verschickt und damit einen Euro gespendet hätte. Heute sammeln wir Geld für die
Kinder in Slowenien, damit sie sich Schultaschen und Bücher und ein Kipfel zum
Mittagessen kaufen können. Wenn ich nach Skopje komme, fährt der Bus immer in
der Nähe der Schokoladen- und Bonbonfabrik „Europa“ vorbei. Mir scheint, dass
dann mein Wesen wie nie zuvor in Unruhe gerät: Meine Gefühle und Erinnerungen
vermischen sich, der Begriff „Europa“ wird zu einem Ping-Pong-Ball, der
zwischen einem alten Liebespaar hin und her gespielt wird: Am einen Ende des
Tischs steht Europa, die alte, gelehrte, gebildete, immer noch schöne Dame, am
anderen Ende des Tischs steht ein Mann mittleren Alters mit einem Gesicht, auf
dem deutlich sein Dilemma zu erkennen ist: Er kann beziehungsweise will sich
nicht von seiner Partnerin freimachen, weil er an sie nicht nur wie ein Mann an
eine Frau, sondern auch wie an eine Mutter gebunden ist. Eine Freud’sche Liebe,
auf irgendeine Art und Weise pathogen. Es ist eine Tatsache, dass die
Europäische Union von Europa abhängig ist, aber ob es nicht auch umgekehrt ist?
Was ist eigentlich Europäismus? Persönlich fühle ich mich
am meisten als Europäerin, wenn ich nicht in Europa bin. Dann werde ich auf
einmal zu einer europäischen Schriftstellerin oder konkreter – zu einer
osteuropäischen, aber da mir Zynismus nicht fremd ist, kann ich sagen: Das ist
doch auch schon was. Wenn ich in Europa bin, denke ich nie von mir als
Europäerin, weil sich das von selbst versteht, und noch weniger als
Osteuropäerin, obwohl man mich in den westeuropäischen Ländern regelmäßig daran
erinnern. Wie viele Projekte kamen nur deshalb zustande und wurden nur deshalb
finanziert, weil die Künstler aus Osteuropa stammten! Es ist eine Tatsache,
dass die Europäische Union Mechanismen besitzt, vor allem Finanzmechanismen, um
die Kulturen Europas zu promoten, dies geschieht durch ihre Übersetzungsfonds,
das Bestehen des Literaturpreises der Europäischen Union und strategische
Netzwerke und Partner. Aber es ist auch eine Tatsache, dass man, spricht man über
europäische Kultur oder konkreter Literatur, im ersten Augenblick an die
„großen“ Literaturen denkt, geschrieben in „großen“ Sprachen, und nur selten erinnert
sich jemand der Literaturen des Balkans. Die Nationalliteraturen in Europa
basieren immer noch auf den Sprachen, in denen sie geschrieben sind, sie sind
in ihrer Natur national gefärbt, aber im 21. Jahrhundert, wo keine reinen
Länder und reinen Nationen mehr existieren, wäre es bei weitem demokratischer,
von Literaturen aus bestimmten Ländern zu sprechen als von Nationalliteraturen.
Auch wenn der Begriff „europäische Literatur“ auf den ersten Blick die ideale
Lösung für das Problem der diskriminierenden Kulturpolitiken scheinen mag, handelt
es sich immer noch um einen Begriff, der sowohl verbindet als auch trennt, ohne
dass sein Inhalt klar definiert wäre.
Beim Poesiefestival in Medellín, Kolumbien, fragte ich
meinen Übersetzer ins Spanische, zur Hälfte Amerikaner, zur Hälfte Kolumbianer,
wie denn Kolumbianer Europa erleben. Er sagte – auf zwei Arten: Taxifahrer beklagen
sich bei ihm immer darüber, dass europäischen Touristen ihre Autos verschmutzen,
man habe den Eindruck, sie würden sich nie waschen, seien schmutzig, ungekämmt,
unfreundlich; wenn andererseits jemand etwas für das Haus kauft, ob Kunst oder
Kitsch, wie z.B. einen Bilderrahmen, einen Gartenzwerg oder eine billige
Reproduktion von Van Gogh, dann sagt er, es sei ein echt europäischer
Gegenstand, soll heißen voller Eleganz. Alles, was elegant ist, kommt aus
Europa, aber auch alles, was schmutzig ist. Ich war von der Antwort schockiert.
Erlebt Europa die anderen Kontinente nicht auf dieselbe Weise? Es sieht aus,
als wäre jeder Kontinent ein Stereotyp. Auch Europa ist ein Stereotyp, und dementsprechend
die Europäische Union, die ein Stereotyp für Europa ist. Um aber in einem
stereotypen Raum leben zu können, ohne Traumata zu erleiden, muss zumindest
eine Schokoladen- und Bonbonfabrik existieren wie meine aus Skopje, genannt
„Europa“. Warum nimmt das die Europäische Union nicht ernst, warum sehnen sich
die Makedonier noch immer nach süßen Träumen in der Umarmung der Europäischen
Union? Mit oder ohne Griechenland? Mit dem Namen oder ohne ihn?
Aus dem
Makedonischen von Alexander Sitzmann
Here the English version:
Lidija Dimkovska
My
Europe
When I was
a child, I had a mantra I used to repeat when I didn’t know what to do with
myself. It went: “Madžari is in Gazi Baba, Gazi Baba is in Skopje,
Skopje is in Macedonia, Macedonia is in Yugoslavia, Yugoslavia is in Europe,
Europe is in the world, the world is on planet earth.” I
could go on repeating it for minutes, but I can’t remember if I felt better
afterwards or not. When I revealed it to a younger friend, she cried: “No,
Europe is not in the world, Europe is in Skopje!” She
was right: “Europa” was and still is the name of a chocolate and
sweet factory in Skopje, whose New Year’s parcels were not delivered to us by
Santa Claus - our parents brought them home from work, as they were paid for by
the socialist trade unions. This was a factory we toured on a school outing, to learn
how chocolate is made. There are no sweeter memories of primary school than a
visit to a chocolate factory. This factory was our only association with the word “Europa”,
and I only realised that Europe was actually the continent where I lived when I
uttered my geography mantra. I remember that one of the first thoughts that went
through my mind in 1991, when Macedonia broke away from Yugoslavia, was that I
would no longer be able to say “Macedonia is in Yugoslavia, Yugoslavia is in
Europe”. Now all I could say is “Macedonia is in Europe”. My
childhood friend would surely have told me “No, Europa is in Macedonia,” but we
were already grown up and the war in the former Yugoslavia was taking its inglorious
course. Today, the “Europa” chocolate and sweets factory sells
new and modern products, as well as the sweets of my childhood. They are now
retro, both under their old and new names: European
Cherry, Kyrilliza, Krem Bananen, Adria-Neapolitaner etc. Kyrilliza
is the Macedonian alphabet, the Adria is no longer “our” sea, as all
Yugoslavians used to call it, it’s even further away than the Aegean, while
European Cherry is still “Europa’s” tastiest product, and Krem Bananen are a
childhood memory.
On the Balkan Peninsula, the name Europe is used
exclusively to refer to the European Union – and while “Europa” may be Macedonia,
Macedonia is not actually in Europe. Would Europe
exist without the European Union? Or has the identification become so strong that we
always think of the EU when we say Europe, and when we mention the EU, we no
longer mean a specific region, but the political and economic situation, with
its harmony and disharmony? Come to think of it, it’s pretty hard to write about
Europe in July, as the sun beats down outside, the tomatoes ripen in the garden
and my daughter plucks the last blackcurrants. It
is easier to write about Europe on a cold day, when the rain lashes down
outside, or snow drifts cover the streets and the sky is like gray wool draped
over our lives. Summer, heat and tranquillity lure us to the seas of
Europe, to the pleasant summer breezes of Spain, Italy, Greece, to the cold
Scandinavian nights, to the classics of Europe. I
find it much easier to write about Europe when the weather is bad, filling my
room with despondence, listlessness and even depression. This
state of pessimism appears to be the true current state of the EU. It
was the reason for the angry expressions on the faces of Croatian fruit and
vegetable sellers on the day Croatia joined the EU, the reason for the
scepticism of European Members of Parliament as to whether the Euro will
survive. Does anyone believe in the European Union anymore? And
in Europe?
From Macedonia, I moved to Romania, when Romania was
in the midst of the most dramatic phase of its transition. Years
later, when I returned to Romania, it was already part of the European Union
and the graffiti which had adorned the façade of the Architecture Faculty since
1989, proclaiming “The monarchy will save Romania,” was
gone. Romania no longer needs a monarchy. It would seem that
the European Union has saved it, but no-one really knows what the EU saved it
from. In 2001, I moved to Slovenia, where prosperity was
literally blossoming. A few years later, it joined the European Union. There
were no dramatic moments, except for the price increases once the Tolar made
way for the Euro. Until the global crisis, my only reaction on hearing
someone say they were poor, because they had no money for a new car or an exotic
holiday, was surprise. I was accustomed to equating poverty with hunger, with
an empty refrigerator, with a refrigeratorless home, with a homeless person. Humanitarian
organisations tirelessly collected money for children in Africa, in Bosnia, and
there were very few Slovenians who didn’t send a text message to donate a Euro. Today,
we collect money for the children in Slovenia, so that they can buy school bags
and books and a bread roll for lunch. When I come to
Skopje, the bus always passes close by the “Europa” chocolate and sweets
factory. I feel that this upsets me like never before: My
emotions and memories become confused, the word “Europe” becomes a ping-pong
ball played back and forth by an elderly couple. At
one end of the table stands Europe, the old, learned, educated, still beautiful
Europe. At the other end of the table, we have a middle-aged man with an
expression which clearly reveals his dilemma. He
cannot or does not want to leave his partner, because he is not bound to her
like a husband to his wife, but like a son to his mother. A
Freudian love, pathogenic in a way. It is a fact
that the European Union depends on Europe, but is the reverse also true? What
does Europeanism really mean? I personally feel most European when I am not in Europe. Then
I suddenly become a European author, or more specifically, an Eastern European
author. However, as I am no stranger to cynicism, I can say: well, at least that’s
something. When I am in Europe, I never think of myself as a
European, because it’s self-evident, and even less as an Eastern European, though
I am often reminded of this in Western European countries. How
many projects have only been made possible and received financing because the
artists were from Eastern Europe? It is true that the European Union has mechanisms,
especially financial mechanisms, to promote the cultures of Europe. They are
implemented through its translation fund, the existence of the European Union
Prize for Literature, as well as strategic networks and partners. However,
it is also true that when we talk about European culture, or, more
specifically, literature, we think first and foremost of the “major”
literatures, written in “major” languages, and few think of literature from the
Balkan Peninsula. National literatures in Europe are still based on the
languages in which they are written. By their nature, they are nationally
coloured, but in the 21st century, when pure countries and pure nations no
longer exist, it would be far more democratic to refer to them as literatures
from specific countries instead of national literatures. While
at first glance “European literature” may seem the ideal solution for the
problem of discriminating cultural policies, it is still a term which both
unites and divides without clearly defined content.
At the Poetry Festival in Medellín, Columbia, I asked
my Spanish language translator, who is half-American and half-Columbian, how
Columbians perceive Europe. He says – in two ways: Taxi
drivers always complain to him that European tourists make their cars dirty,
giving the impression that they never wash, are dirty, unkempt, unfriendly; on
the other hand, when someone buys something for their home, whether art or
kitsch, such as a picture frame, a garden gnome or a cheap Van Gogh reproduction,
they say it is a genuine European item, meaning the epitome of elegance. All
things elegant come from Europe, as do all things dirty. This
answer shocked me. Is that not how Europe experiences other continents? It
seems like every continent is a stereotype. Europe
is also a stereotype, and by extension so is the European Union, which is a
stereotype for Europe. However, to be able to live in a stereotypical space
without suffering trauma, it must at least have a chocolate and sweet factory like
mine in Skopje, called “Europa”. Why doesn’t the European Union take that seriously?
Why do Macedonians still dream of the sweet embrace of the European Union? With
or without Greece? With the name or without it?
From
the Macedonian by Alexander Sitzmann and English by Brenden Bleehen
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